Nicaragua Transport

Nicaragua ist kein großes Land und dennoch kann das Reisen mitunter schon seine Zeit beanspruchen oder am Budget kratzen. Denn das sind die beiden Stellschrauben, an der du auf deiner Backpacking-Reise durch Nicaragua drehen kannst. Wie lange du für eine Strecke von A nach B benötigst und wieviel Geld dich das kostet, hängt immer von der gewählten Reiseart ab.

Egal wie du auf deinem Backpacking-Trip durch das Land reist, es empfiehlt sich zumindest ein paar Brocken Spanisch zu beherrschen. So bist du dir mit der Route und dem Preis auf der sicheren Seite. Aber auch ohne fließend Spanisch zu sprechen, kommst du sicher mit Händen und Füßen und etwas gutem Willen von allen Seiten ans Ziel. Die Nicas sind hier sehr hilfsbereit.

Wichtige Transportmittel in Nicaragua

Nicaragua hat zwar kein so gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz, wie zum Beispiel Deutschland. Trotzdem werden die wichtigen und größeren Städte durchaus auch von unterschiedlichen Unternehmen bedient. Der (Nah-) Verkehr in Nicaragua spielt sich hauptsächlich auf der Straße ab. Zusätzlich gibt es aber auch Fähren auf den Flüssen und Seen und Flugzeuge, die die kleineren Flughäfen ansteuern. Das Eisenbahnnetz ist leider schon seit längerer Zeit stillgelegt.

Taxi in Nicaragua

Das Taxi stellt oft eine der angenehmsten Arten zu reisen dar. Gleichzeitig ist das Taxi wohl aber auch das teuerste Verkehrsmittel auf deiner Backpacking-Reise. Für kurze Strecken innerhalb einer Stadt oder um zum Beispiel den Busbahnhof zu wechseln, gibt es außer laufen oft auch keine wirkliche Alternative. Je nachdem von wo nach wo du fahren möchtest und wie du verhandelst, zahlst du pro Person um die 20-30 Córdobas, also ungefähr einen Euro für eine ca. 20-minütige Fahrt. Pro Person.

Nicht selten sammelt der Taxifahrer unterwegs noch weitere Fahrgäste ein. Das ist aber kein Grund zur Beunruhigung. Achte einfach immer darauf, dass du eines der offiziellen Taxis mit dem rot-weißen Kennzeichen nutzt.

Von A nach B mit Shuttle und Privattransfer

Die von Privatunternehmen organisierten Shuttles und Privattransfers, die wirklich fast überall hinfahren, sind im Prinzip vergleichbar mit den Taxis. Ein schnelles, bequemes aber nicht unbedingt kostengünstiges Transportmittel. Dass du bereits vorab einen Platz buchen und damit besser planen kannst, ist ein Vorteil der Shuttles und Privattransfers.

Chicken Bus in Nicaragua

Das wohl ursprünglichste und günstigste Transportmittel sind die fröhlich-farbigen Chicken Busses. Oft wurden alte US-Schulbusse liebevoll dekoriert und werden nun als öffentliche Verkehrsmittel genutzt. All zu viel Komfort darfst du hier nicht erwarten und mitunter können diese Busse recht voll sein, da viele Einwohner dieses öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Es gibt also keine Sitzplatzgarantie und es ist durchaus ein entsprechendes Hintergrund-Gackern im Chicken Bus zu vernehmen. Daher wohl auch der Name.

Chicken Busses verbinden alle größeren Orte und halten auf dem Weg dorthin auf Wunsch immer wieder zum Ein- und Aussteigen an. Bezahlt wird im Chicken Bus während der Fahrt beim Kassierer, um Missverständnisse und Schwierigkeiten zu vermeiden. Wer beim Kassieren aufmerksam beobachtet, wird feststellen, dass im Chicken Bus alle Menschen gleich sind und für die gleiche Strecke dasselbe zahlen. Dein Gepäck fährt meistens auch kostenlos mit.

Express Busse in Nicaragua

Express Busse sind genau wie die Chicken Busse eine sehr günstige Art durch Nicaragua zu reisen. Nur eben deutlich schneller, da sie unterwegs nicht oft anhalten. Diese kleinen Mini-Vans oder Micro-Busse werden vor allem auf den Strecken zwischen den großen Städten wie Managua, León, Granada und Rivas eingesetzt. So zahlst du aktuell ca. 54 Córdobas pro Person von Managua nach León. Da der Platz in solch einem Express Bus sehr begrenzt ist, zahlst du für dein großes Gepäck unter Umständen noch mal extra drauf. Oder du sicherst dir beim Einstieg einen Platz direkt hinter dem Fahrer, denn dort hast du meist etwas mehr Beinfreiheit und kannst dort dein Gepäck verstauen.

Langstreckenbusse in Zentralamerika

Wer mit dem Rucksack durch Zentralamerika reist, wird früher oder später sicher durch Nicaragua fahren. Das erklärt auch, dass es einige Langstreckenbusse gibt, die quer durch Nicaragua in die angrenzenden Länder wie Costa Rica und Honduras aber auch nach Mexiko und Panama weiter fahren. Dazu gehören zum Beispiel der Tica Bus oder Nica Bus. Die Transportunternehmen setzen auf ihren Strecken vernünftige und klimatisierte Reisebusse ein, mit denen man auch mal eine längere Strecke zurücklegen kann. Oft gibt es sogar eine Toilette und W-Lan an Bord. So kannst du zum Beispiel für 29$ inklusive Sitzplatz und Gepäck relativ bequem in 7-8 Stunden von Rivas (Nicaragua) nach San José (Costa Rica) reisen.

Auf den entsprechenden Internetseiten der Transportdienstleister findest du die genauen Abfahrtzeiten und Preise für verschiedene Strecken. Die Tickets der Anbieter kannst/musst du an entsprechenden Schaltern in den größeren Städten und Reiseagenturen vorab kaufen.

Sonstige Transportmittel um von A nach B zu gelangen

Die Verkehrsmittel auf der Straße wirst du bei deiner Reise durch Nicaragua wohl am häufigsten nutzen. Daneben gibt es aber auch noch andere Transportmittel wie Fähren und auch Flugzeuge, die du nutzen kannst oder musst, um bestimmte Reiseziele in Nicaragua zu erreichen.

So führt kein Weg an einer Bootsfahrt zur Vulkaninsel Ometepe vorbei. Hier verkehren größere Autofähren zum Beispiel für 50 Córdobas zwischen San Jorge, einem Vorort von Rivas, und Moyogalpa auf der Insel Ometepe. In ungefähr 1,5 Stunden erreichst du relativ ruhig die andere Seite. Die Abenteuerlustigen und Seetüchtigen können auch für nur 35 Córdobas eines der traditionellen Lancha-Boote zwischen Ometepe und San Jorge ausprobieren.

Wer von der Westküste Nicaraguas an die Karibikküste möchte, kommt fast nicht um einen Inlandsflug herum. Dies ist einfach die schnellste Möglichkeit, um zum Beispiel zu den Big und Little Corn Islands zu kommen. Die Alternative über Land und Wasser ist vielleicht schöner, dauert aber auch deutlich länger.

Fazit

Ja nach Budget ist für jeden Backpacking-Trip das richtige Transportmittel dabei und du kommst fast sicher überall hin, wo du hin möchtest. Da das öffentliche Verkehrssystem aber noch nicht so gut ausgebaut ist, empfehlen wir dir, dich möglichst kurz vor der geplanten Fahrt über die genaue Route, Abfahrtzeiten und Kosten zu informieren. Dies ist besonders an Sonnt- und Feiertagen wichtig, da hier eventuell andere Fahrpläne gelten.

Außerdem kann es manchmal durchaus sinnvoll sein, wenn du unter Umständen durch die Wahl eines alternativen Transportmittels zwar mal dein Budget übersteigst, dafür aber deutlich schneller und entspannter ans Ziel kommst. Die Mischung macht’s.