Mit dem Rad auf Inseltour

Ometepe an einem Tag. So ist unsere Vorstellung. Aus diesem Grund bleiben wir auch in Moyogalpa. Fahren nicht weiter. Wie so viele andere Touristen. Wir haben so langsam keine Lust mehr auf umherfahren. Mit dem vielen Gepäck. 😀

Schon bei der Ankunft auf der Insel haben wir Ausschau gehalten. Nach Restaurants mit typischem Nica-Essen. Die Wahl fiel auf ein kleines, unscheinbares Häuschen direkt am Hafen. Nicht besonders schön. Aber es zählen ja die inneren Werte. 😉

Ometepe Desayuno Gallo Pinto

Wir bekommen mal wieder Gallo Pinto. Mit Ei, frischer Tortilla und etwas Käse. Dazu richtiger Bohnenkaffee. Welch ein Genuss! Wirklich sehr lecker und wirklich günstig. Wir zahlen insgesamt 180C$. Außerdem ist der Service gut, die Menschen freundlich.

Ometepe Gallo Pinto

Da wir die Insel mal nicht zu Fuß erkunden wollen, gucken wir uns nach einem Scooter um. 15US$ pro Tag plus Sprit kostet der Spaß. Aber da ich noch nie auf einem Roller saß, entscheiden wir uns anders. Uns wird der ATV (also ein Quad) nahegelegt – viel sicherer und das Erlebnis unseres Lebens! Ja nee, ist klar. Zum Quadfahren gehe ich doch lieber in die Wüste! Vor allem soll der Spaß 50 US$ kosten. Schließlich nehmen wir das Rad. Damdadamdaaam. Meine Damen und Herren, hier kommt das Rad!

Unsere Drahtesel haben ihre besten Tage wohl schon vor Jahren gesehen. Aber was soll’s. Für 5US$ pro Fahrrad sind wir dabei. Wir schwingen uns auf die Sattel und strampeln davon. Immer geradeaus. Es gibt nur eine Straße, die einmal um die Insel führt. Verlorengehen können wir also nicht. Unsere Ziele können wir auch nicht verfehlen. Ideale Voraussetzungen also.

Die ersten vier Kilometer bringen wir schnell hinter uns. Gewöhnen uns an die anderen Verkehrsteilnehmer. Fußgänger. Radfahrer. Roller, LKWs und Busse. Und jede Menge Pferde und Kühe. Back to nature. 😉

Der erste Stopp nach vier Kilometern heißt Punta Jesus Maria. Eine kleine Landzunge, die in den Lago Nicaragua reicht und ein beliebtes Fotomotiv für die Instagram-Hasen ist. Auf den Bildern sieht das dann auch immer ganz toll aus. Als wir dort ankommen, sind wir jedoch mehr als enttäuscht. Wo soll denn das bitte schön sein? #fürmehrrealitätaufinstagram – Lohnt sich nicht! Mag sein, dass es zum Sonnenuntergang ganz schön ist, aber jetzt hier noch 1US$ Eintritt zahlen – nein danke. Wir ziehen lieber weiter.

Unser Ziel: Charco Verde. Ein kleiner Park. Noch 8km to go. Die Sonne brennt. Abgelöst nur durch ein paar Wolken. Wir kämpfen. Wir schwitzen. Warum machen wir das gleich noch mal? Jammern hilft nicht. Wir müssen weiter. Es geht vorbei an viel Natur. Kleinen Dörfern. Manchmal beschallt von einem „DJ“ hinter einer großen Box. Nica-Radio?

Endlich angekommen entspricht der Park nicht unseren Vorstellungen. Eine ellenlange Preisliste lässt uns unverständlich zurück. Außerdem sieht alles ganz schön klein aus. Und der Park liegt am Strand?! Wo sollen denn da bitte Affen sein? 5 US$ pro Person nur um Schmetterlinge zu sehen, sind uns dann echt zu viel. Naja, gut, waren wir da – fahren wir wieder, ohne reinzugehen.

Dafür machen wir uns die Rückfahrt schön. Den Weg zum Ziel. Wir fahren entspannter. Schieben bei Steigungen. Trinken eine Kokosnuss für schlappe 15C$ am Straßenrand und treten in die Pedale. Größtenteils scheint es nun auch bergab zu gehen. Kein Wunder, dass uns der Hinweg so geschafft hat.

So langsam bekommen wir aber auch zu spüren, dass unsere Räder nicht die besten sind. Die Sattel drücken. Schmerzen. Öfter mal im Stehen fahren. Die Pobacke wechseln. Öfter mal schieben. Erholung für den Hintern. Welch Wohltat.

Und dann halten wir an. An einer Pulperia in einem kleinen Dorf. Wir gönnen uns was. Coca Cola für 15C$. Eiskalt. Und mit Strohhalm. Auf extra bereitgestellten Stühlen. Im Schatten. Ein Fest für Köper und Geist! Wir genießen jeden Schluck. Freuen uns wie kleine Kinder. Tanken unsere Energiereserven auf. Auch mental. Cola gibt’s bei uns ja sonst höchstens im Nica-Libre. 🙂

Ometepe Fahrradtour 1

Ometepe Vulkan Conception

Voll auf Glückshormonen und Zucker ist das letzte Stück bis Moyogalpa auch im Nu geschafft. Dabei überqueren wir wieder den Flughafen von Ometepe und genießen den freien Blick auf den Vulkan Conception.

Zurück in Moyogalpa gönnen wir uns noch ein kaltes Bier. Victoria Classic. Das schmeckt mir nach dem Victoria Frost am besten. Ganz nach dem Motto „Think global, drink local“. 😉

In einem kurzen Anflug von Übermut wollen wir auch noch weitere 3 km zum Vulkan fahren. Aber wir brechen nach einem Kilometer ab. Es geht nur bergauf. Das machen die müden Beine und der geschundene Hintern nicht mehr mit. Wir kehren um und gehen zum gemütlichen Teil des Tages über. Dusche, Street Food, Drink und Bett. Gute Nacht Ometepe 🙂

Ometepe Bier Victoria Frost

Ometepe Sonnenuntergang 1

Ometepe Sonnenuntergang 2

Ometepe Sonnenuntergang 3

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