Auf dem Weg nach Ometepe

Ein letztes Mal aufwachen im De Boca en Boca. Ein letztes Mal Pancakes. Ein letztes Mal Kaffee. Ein letzter Schnack mit der Besitzerin des Hostels. Dann heißt es weiterziehen. Über Rivas und San Jorge geht es nach Moyogalpa auf Ometepe, der größten Vulkaninsel in einem Süßwassersee überhaupt.

Wir haben Glück und erwischen unseren Bus grad noch so. Na klar, es ist ein Chicken Bus. Und er fährt pünktlich. Das Gepäck fährt dieses Mal auf dem Dach mit. Auch wenn uns dabei nicht ganz wohl ist. Aber wird schon. Hoffen wir.

Für schlappe 50C$ pro Person inklusive Gepäck (wurden wir hier abgezockt – bezahlt man wirklich 20C$ für’s Gepäck?), bringt uns der Bus in ca. 2 Stunden nach Rivas. Ein Verkehrsknotenpunkt in Nicaragua. Wie immer geht es auf dem Busbahnhof sehr hektisch zu und wir werden beim Aussteigen sofort von Möchtegerntaxifahrern umzingelt, die uns nach San Jorge zur Fähre bringen wollen.

Jeder will einen Deal machen und so schrecken die Jungs auch nicht davor zurück, uns dreist anzulügen. Busse gäbe es heute am Sonntag nicht. Und jeder hat den besten Preis. 3$ pro Person. Ist klar. Da wir uns vorher schon kundig gemacht haben, dass eine Taxifahrt zum Hafen ca. 1$  kostet, handeln wir genau diesen Preis aus. Zusammen mit einem anderen deutschen Pärchen. Sicherheit durch Masse. 😉

Wir werden zum „Taxi“ geführt und staunen nicht schlecht, als der Fahrer mal eben noch das Vorderrad an den vor uns stehenden Schrotthaufen dran schraubt. OK. Wird schon. Zu viert zwängen wir uns in das doch recht enge Gefährt. Es platzt quasi aus allen Nähten. Das kapiert dann glücklicherweise auch der Fahrer, als er noch einen fünften Gast einladen will und wir heftig protestieren.

Dann gehen die Türen zu. Und da ist es wieder. Dieses beklemmende Gefühl. Eingezwängt in eine Sardinendose. Es ist eng. Es ist stickig. Die Tür lässt sich von innen nicht öffnen. Das Fenster auch nicht. Erste Anflüge von Panik. Schon wieder. Irgendwas ist da bei mir kaputt gegangen. Aber Nadine reagiert schnell und beruhigt mich ganz liebevoll. Wird schon, denke ich mir. Mal wieder.

Die Fahrt dauert ca. 15 Minuten. Dann stehen wir am Lago Nicaragua. Er ist riesig. Seegang wie auf einem Meer. Wow. Es ist noch Zeit bis zur nächsten Überfahrt. Wir kaufen Tickets. Nur 35C$ pro Nase. Wir warten. Und dann taumelt sie in den Hafen. Eine Nussschale. Spielball der Wellen. Mit heftig Schlagseite. Ist das eines der berüchtigten Lancha Boote? Die fahren doch am Sonntag gar nicht? Das kann doch nicht unsere Fähre sein? Doch. Sie kann…

Anfangs machen wir noch Witze über das Bötchen. Wir klettern an Bord. Ui, ist das wackelig. Was machen wir hier eigentlich? Werden wir sicher auf der anderen Seite ankommen? Wir werden. Doch wie!?

Ometepe Lancha 5

Ometepe Lancha 4

Ometepe Lancha 3

Nach diesem Höllentrip ist auch nicht mehr viel mit uns anzufangen. Wir beziehen unser Zimmer. Erkunden ein wenig den Ort. Nicht groß aber ausreichend. Es gibt viele Bars und Restaurants. Einen Pali und dutzende Roller-Verleihe. Und alles zu echt fairen Preisen. Dabei heißt es doch, dass hier aufgrund der Insellage alles etwas teurer ist…

Ometepe Huhn Gallo Pinto

Ometepe Tona

Zum Abendessen bekommen wir einen Tipp von unserem Host. Das „Lokal“ ist in einer Seitenstraße versteckt und erinnert uns an das Street Food Erlebnis in Granada. Es gibt leckeres Hähnchen vom Grill mit Gallo Pinto, eingelegten Zwiebeln und Tajada.  Es duftet schon von weitem und schmeckt auch so. Mit 60C$ ist es sogar wirklich günstig. Schließlich fallen wir nach einem Absacker-Bier ins Bett. Was für ein Tag. Aber wir leben.

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